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Der Therapeut als ErzählerOverlay E-Book Reader

Der Therapeut als Erzähler

Irvin D. Yalom und die Psychotherapie | Jeffrey Berman

E-Book
2024 Btb Verlag; Suny Press
512 Seiten
ISBN: 978-3-641-26890-9

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Kurztext / Annotation
Hommage und erstes autorisiertes Buch über Irvin D. Yaloms als Erzähler überhaupt. - Ein Buch über Irvin Yalom zu verfassen, war eine der kostengünstigsten und effektivsten Therapien meines Lebens ...
»Ich bewundere Yalom für seine profunden Beiträge sowohl zur Psychotherapie als auch zur Literatur und für seine ungeheure Menschlichkeit.« Irvin D. Yalom ist nicht nur einer der bekanntesten und renommiertesten Psychotherapeuten Amerikas, sondern auch ein weltweiter Bestsellerautor, der mit seinen Romanen und Erzählungen möglicherweise mehr Menschen für die Psychotherapie gewonnen hat als manche Fachgesellschaft. Jefferey Berman, ordentlicher Professor für Englisch an der University von Albany, beschäftigt sich in diesem Buch mit Irvin D. Yaloms literarischem Werk und der Wirkung, die dieses auf seine Leser und Leserinnen hatte. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Irvin D. Yalom als Erzähler in den Mittelpunkt gerückt wird.

Jeffrey Berman ist außerordentlicher Professor für Englisch an der State University of New York. Sein Buch über Irvin D. Yalom ist autorisiert, er hatte exklusiven Zugang zu den Stanford Archives sowie Irvin D. Yalom und seiner Frau Marilyn.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie

Die Kunst der Selbstoffenbarung

»Nie hat ein Therapeut meiner Ansicht nach einen ernsthafteren Versuch gemacht, den therapeutischen Prozeß zu entmystifizieren.« Die Aussage nach zweihundert Seiten der vierten Auflage von Yaloms erstem Lehrbuch Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie beschreibt treffend eines von Yaloms lebenslangen Zielen. Das Buch, 1970 erstmals in den USA veröffentlicht und nun in seiner aktualisierten 2005 erschienenen fünften Auflage, ist nach wie vor das Standardlehrbuch in diesem Fachbereich. Das American Journal of Psychiatry führte es als eines der zehn einflussreichsten psychiatrischen Publikationen des Jahrzehnts auf. Jerome Frank, Yaloms Mentor am Johns Hopkins Hospital, bejubelte das Werk als das »beste Buch, das es heute und für die absehbare Zukunft« zu diesem Thema gibt. Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie ist Yaloms einziges Lehrbuch, das er wiederholt überarbeitet hat.

Als Ruthellen Josselson 1970 während ihres Praktikums für klinische Psychologie am Massachusetts Mental Health Center arbeitete, einer »ehrwürdigen Bastion psychoanalytischen Denkens«, beobachtete sie, wie Yaloms Lehrbuch von ihren Professoren und Vorgesetzten »mit Verachtung aufgenommen« wurde, weil sie dessen radikalen Ansatz gegenüber der in jener Zeit üblichen Lehrmeinung als subversiv betrachteten. Das Buch leitete in ihrer Generation »einen allmählichen Wandel« ein und ist nun, wie sie 2008 schrieb, »das wahrscheinlich meistgelesene Lehrbuch im professionellen Umfeld der Gesundheitsberufe«. Es ist noch immer Yaloms meistgelesenes Lehrbuch.

Als Yalom Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie schrieb, war seine Hauptzielgruppe, wie er reumütig eingesteht, das Beförderungskomitee der Stanford University. Nachdem man ihm mitgeteilt hatte, dass er vorzeitig fest angestellt und befördert worden war, änderte er seine Zielgruppe und seinen Schreibansatz radikal. »Ich strich das Beförderungskomitee aus meinen Gedanken, eliminierte den Wissenschaftsjargon und jedweden nutzlosen komplexen theoretischen Überbau - ich schrieb nur noch mit einer Absicht: Studenten für die Gruppentherapie zu begeistern und sie darin zu unterrichten.« (aus: Liebe, Hoffnung, Psychotherapie)

Der Hauptnutzen von Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie liegt im praxisbezogenen Ansatz, der alle Aspekte des Themas umfasst: ein Handbuch, das jede nur vorstellbare Frage zur Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie in klarer, jargonfreier Sprache untersucht. Für uns hochinteressant ist vor allem die Art und Weise, wie es Yaloms Vision der Selbstoffenbarung veranschaulicht und sein Erscheinen als Romanautor antizipiert.

Schon im Vorwort zu Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie stellt Yalom fest, dass die Psychotherapie beides ist: »Wissenschaft und Kunst« (alle Verweise stammen, wenn nicht anders angegeben, aus der vierten, 1996 veröffentlichten Ausgabe). Auf der letzten Seite des Buches kommt er auf die Aussage zurück: »Psychotherapie ist Wissenschaft und Kunst zugleich.« Diese Feststellungen beinhalten eine unerwartete Bedeutung. Im Lehrbuch bezieht Yalom sich immer wieder auf literarische Kunst, fiktive Geschichten und Theaterstücke, die die Einsichten der Autoren in die Conditio humana, die Natur des Menschen, illustrieren. Zwei seiner literarischen Verweise sind besonders bemerkenswert: Hermann Hesses Roman Das Glasperlenspiel, das 1943 auf Deutsch und 1949 auf Englisch (manchmal unter dem Titel Magister Lundi) erschien, und Eugene O'Neills Theaterstück von 1946 Der Eismann kommt. Eine Untersuchung dieser beiden literarischen Werke zeigt, inwieweit sowohl die Psychotherapie als auch die Belletrist