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Neun Stämme

Neun Stämme

Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne | Karl-Heinz Kohl

Hardcover
2024 C.h.beck
Auflage: 1. Auflage
312 Seiten; 21.7 cm x 13.9 cm
ISBN: 978-3-406-81350-4

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Hauptbeschreibung

WAS DER WESTEN DEN INDIGENEN KULTUREN VERDANKT








Was haben Montaignes Kulturkritik und die amerikanische Demokratie, Freuds Totemismus-Theorie und Lévi-Strauss' Strukturalismus, Brücke-Maler und Surrealisten, Hippies und die Sexuelle Revolution miteinander gemein? Karl-Heinz Kohl zeigt am Beispiel von neun Stämmen, wie diese und viele andere Theorien, avantgardistische Strömungen, Emanzipations- und Protestbewegungen vom faszinierten Blick auf indigene Völker geprägt wurden. Er erklärt, wie die Indigenen sich die Faszination des Westens selbst zunutze machten und wie eng verflochten die scheinbar so gegensätzlichen Welten in der Moderne sind. Sein anschaulich und fesselnd geschriebenes Buch ist ein großer Wurf, der die Debatten über "kulturelle Aneignung" neu beleben wird.






Seit den ersten großen Entdeckungsfahrten an der Schwelle zur Neuzeit haben Berichte von fremden Ländern und Menschen die Europäer in ihren Bann geschlagen. Ihre Nacktheit hat europäische Sitten in Frage gestellt. Ihre Gesellschaftsordnungen haben Protestbewegungen beflügelt. Ihre Kunst hat die europäischen Avantgarden inspiriert. Und ethnographische Beschreibungen haben – von Friedrich Engels' materialistischer Geschichtsauffassung bis zum postkolonialen «Anthropophagismus» – zu einer Flut an Theorien geführt, die teils bis heute unser Bild vom Menschen prägen. Karl-Heinz Kohl erklärt, warum der Westen vor allem in neun Stämmen sein Alter Ego gefunden hat. Er geht den Berichten über sie nach, erzählt anschaulich, wie sie über 200 Jahre lang die europäische Kultur auf den Kopf gestellt haben, und zeigt an vielen überraschenden Beispielen, wie sich auch die indigenen Kulturen in diesem Prozess verändert haben.







"Zugleich ultramodern und ultraarchaisch, auf unheimliche Weise vertraut und rätselhaft." William B. Seabrook über die Kunst der Dogon, 1931












  • Avantgarden, Subkulturen, Emanzipationsbewegungen: Wie die Welt der Indigenen die Moderne geprägt hat



  • Von Pablo Picasso bis Ernst Ludwig Kirchner: Die Kultur der Indigenen und die Kunst der Moderne



  • Von Sigmund Freud bis Bruce Chatwin: Neun Stämme, die das westliche Denken verändert haben



  • Ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über kulturelle Aneignung













Zitat aus einer Besprechung

„Kulturelle Aneignung ist ein Totschlagargument der Identitätspolitik. Ethnologe Kohl räumt es ab und stellt Kulturen vor, die man kennen muss.“





Literarische WELT, Marcus Woeller








„Es ist viel zu entdecken in Karl-Heinz Kohls Buch. Vieles auch, das für die Einschätzung aufgeheizter aktueller Debatten – Stichwort Appropriation – zu wissen nützlich ist und überdies zur Orientierung dienen kann.“





Frankfurter Allgemeine Zeitung, Helmut Mayer








„Ein Vorzug seines facettenreichen und anschaulichen Buchs ist die Einbeziehung der Widerstandsgeschichte der neun geschilderten Stammesgesellschaften vom Erstkontakt bis in die unmittelbare Gegenwart.“





Neue Zürcher Zeitung, Thomas Wagner








„Fesselnd.“





Die Presse, Anne-Catherine Simon


Was haben Montaignes Kulturkritik und die amerikanische Demokratie, Freuds Totemismus-Theorie und Lévi-Strauss? Strukturalismus, Brücke-Maler und Surrealisten, Hippies und die Sexuelle Revolution miteinander gemein? Karl-Heinz Kohl zeigt am Beispiel von neun Stämmen, wie diese und viele andere Theorien, Avantgarden und Emanzipationsbewegungen vom faszinierten Blick auf – immer wieder die gleichen – indigenen Völker geprägt wurden.

Seit den ersten großen Entdeckungsfahrten haben Berichte von fremden Ländern und Menschen die Europäer in ihren Bann geschlagen. Ihre Nacktheit hat europäische Sitten in Frage gestellt. Ihre Gesellschaftsordnungen haben Protestbewegungen beflügelt. Ihre Kunst hat die europäischen Avantgarden inspiriert. Und ethnographische Beschreibungen haben – von Friedrich Engels? materialistischer Geschichtsauffassung bis zum postkolonialen "Anthropophagismus" – zu einer Flut an Theorien geführt, die teils bis heute unser Bild vom Menschen prägen. Karl-Heinz Kohl erklärt, warum der Westen vor allem in neun Stämmen sein Alter Ego gefunden hat. Er geht den Berichten über sie nach, erzählt anschaulich, wie sie über 200 Jahre lang die europäische Kultur auf den Kopf gestellt haben, und zeigt an vielen überraschenden Beispielen, wie sich auch die indigenen Kulturen in diesem Prozess verändert haben.

Karl-Heinz Kohl ist Professor em. für Kultur- und Völkerkunde an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Von 1996 bis 2016 war er Direktor des Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung. Bei C.H.Beck erschienen von ihm die Einführung „Ethnologie“ (3. Auflage 2012) sowie „Die Macht der Dinge“ (2003).