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Die mutigen Frauen Irans

Wir haben keine Angst! | Mit Texten der Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi | Natalie Amiri; Düzen Tekkal

E-Book
2023 Elisabeth Sandmann Verlag
Auflage: 1. Auflage
144 Seiten
ISBN: 978-3-949582-21-9

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Kurztext / Annotation

»Regime profitieren immer von den Geschichten, die nicht erzählt werden«
Die Herausgeberinnen Natalie Amiri und Düzen Tekkal

15 Frauen im Iran und im Exil erzählen in diesem Buch ihre bewegenden Geschichten. Einige von ihnen haben Nachrichten aus Gefängnissen geschmuggelt. Sie sprechen über ein Leben ohne Rechte, aber mit Sittenwächtern, über patriarchale Strukturen und eine neue Generation von Männern, über Gewalt, Erniedrigung, Entmündigung und wirtschaftliche Not.

Ihre Botschaften sind erschütternd, zutiefst berührend und zugleich voller Mut und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Es sind Geschichten, die gehört und verbreitet werden müssen. Lassen Sie uns alle Schallverstärker sein!



Natalie Amiri, geboren 1978, ist eine deutsch-iranische Journalistin, Fernsehmoderatorin und Buchautorin. Seit dem 30. März 2014 moderiert sie den Weltspiegel aus München, außerdem das BR-Europa-Magazin EUROBLICK. Sie leitete von 2015 bis April 2020 das ARD-Studio in Teheran. Ihre Berichte über die Revolution im Iran erreichen Millionen Menschen. Ihre Bücher zum Iran und Afghanistan wurden hochgelobte Bestseller. Düzen Tekkal, geboren 1978, ist kurdisch-jesidischer Abstammung. Sie ist Politologin, Menschenrechtsaktivistin und Gründerin der Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help, die sich für die Aufarbeitung des Völkermords an den Jesiden, für Mädchen und Frauen in Afghanistan und für Frauen im Iran einsetzt. Für ihr Engagement erhielt sie 2021 das Bundesverdienstkreuz.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

WIR SOLLTEN WIEDER AN DIE KRAFT DER MENSCHEN GLAUBEN. AN DIE KRAFT DER WERTE, DIE UNS VEREINEN.

VORWORT
NATALIE AMIRI

Die Bedeutung von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Frieden war mir mit 19 Jahren, als ich ein Praktikum bei einer iranischen Zeitung in Teheran annahm, nicht bewusst. Ich hatte mich nie damit beschäftigt. Schließlich war ich in Deutschland geboren, einem Land, das mir diese Konzepte uneingeschränkt schenkte. Erst durch das Abhandenkommen dieser Umstände in der Islamischen Republik Iran und durch die permanente Demonstration dessen, mein Leben nicht selbstbestimmt leben zu können, durch das Fehlen von Faktoren wie Sicherheit, Ruhe, Verlässlichkeit, begann ich darüber nachzudenken und zu spüren, wie wichtig dieses Fundament von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Frieden ist, für eine gerechte und friedliche Gesellschaft, in der jeder Mensch authentisch und frei ohne Diskriminierung und Unterdrückung leben kann. Über Nacht all der Privilegien eines demokratischen Staates beraubt, begann ich mich nach einer anfänglich erstarrten Regungslosigkeit an den iranischen Frauen zu orientieren, um wieder die Hoheit der Selbstbestimmung zu erreichen. Auch wenn mir diese nie durch den Staat garantiert wurde (als Doppelstaatlerin werde ich im Iran nur als Iranerin gesehen, die deutsche Staatsbürgerschaft ist im Iran nicht anerkannt). Ich besann mich darauf, von den iranischen Frauen zu lernen, um zu überleben: Emanzipation, Feminismus und - das Kämpfen.

Als Co-Autorin dieses Buches und als Journalistin, die lange für die ARD als Korrespondentin und Büroleiterin im Iran gearbeitet hat, kann ich sagen, dass mich die Geschichten der Frauen und ihr Kampf in der Islamischen Republik Iran immer tief bewegt haben. Ich habe mit ihnen gesprochen, ihre Tränen gesehen und ihre Leidenschaft für Freiheit und Gerechtigkeit erlebt. Ihren Stolz.

Sie haben mir nicht nur die schmerzhafte Realität von Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen aufgezeigt, sondern auch ihre unglaubliche Stärke und ihren Mut, trotz alledem Rechte einzufordern, die man ihnen genommen hatte. Die Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh sagte mir, als ich sie für dieses Buch fragte, wie sie mit der Bedrohung lebe, jeden Moment zurück ins Evin-Gefängnis gebracht werden zu können: »Alle, die den gewaltlosen Kampf betonten, betonten auch die Akzeptanz des Leidens.« Sie haben lange gelitten, die Frauen Irans. 44 Jahre lang wurden sie systematisch vom Regime diskriminiert. Aber gleichzeitig sind sie Heldinnen.

Die Revolution im Iran, die im September 2022 mit den Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini begann, empfinden viele Frauen als die Zielgerade eines langen Kampfes gegen das Regime. Die Töchter der Islamischen Revolution haben sich lange auf den Kampf gegen die Verschleierungspflicht konzentriert. Ideologisch zu starr, wollte ihnen das Regime nicht entgegengekommen. Jetzt ist es zu spät. Für das Regime. Die iranischen Frauen, und nun sind es vor allem die Enkeltöchter der Revolution, wollen keine Zugeständnisse mehr, sie wollen das, was jedem Menschen auf der Welt zustehen sollte: Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Frieden. Vorstellungen und Werte, die in der Islamischen Republik nicht vorgesehen sind.

Düzen Tekkal und ich, gemeinsam mit Elisabeth Sandmann und Anne Stukenborg vom Elisabeth Sandmann Verlag, haben uns im Oktober 2022 dazu entschlossen, dass die Geschichten dieser unglaublich mutigen iranischen Frauen, die in diesem Buch zu Wort kommen, gehört werden müssen. Wir wollen mit diesem Buch sicherstellen, dass niemand sagen kann: Das wusste ich nicht. Diese 15 Frauen sind repräsentativ für den Kampf aller Frauen im Iran. Ihr Kampf hat nicht erst im September begonnen. Er dauert seit vier Jahrzehnten an.

Es ist meine tiefe Überzeugung, dass wir alle eine Verantwortung haben, uns für die Rechte dieser Frauen einzusetzen. Wir können nicht zulassen