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Täuschung

Der Aufstieg Donald Trumps und der Untergang Amerikas (deutsche Ausgabe von Confidence Man) | Maggie Haberman

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2022 Siedler Verlag; Penguin Press
832 Seiten; 22,7 cm x 15 cm
ISBN: 978-3-641-29736-7

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Kurztext / Annotation
Trump unter Anklage: Die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalistin der New York Times enthüllt, warum dem Ex-Präsident das Comeback dennoch gelingen kann
»Es gibt kaum eine andere Journalistin zurzeit, die Donald Trump näher ist als sie: Maggie Haberman. Sie gilt als Trumps ?Lieblingsfeindin?.« Süddeutsche Zeitung

»Sie kennt Trump wie kaum eine andere Journalistin: ?Er will wieder Präsident sein. Sein Ziel ist Rache?« Stern

»Das Buch, das Trump mehr fürchtet als jedes andere.« Axios News

Sie ist Donald Trumps erklärte Lieblingsfeindin unter den Journalisten, niemand hat die Berichterstattung über den Präsidenten stärker geprägt als sie: Maggie Haberman erhielt für ihre Reportagen den Pulitzer-Preis und hat das Phänomen Trump ergründet wie kein anderer. Er selbst nennt sie »meine Psychiaterin«. Immer wieder ist sie es, die als erste über Trumps Machenschaften berichtet. Als Boulevardreporterin der New York Post und spätere Korrespondentin der New York Times hat sie bereits seit über zwanzig Jahren den Weg des vermeintlichen Selfmade-Millionärs von New York ins Weiße Haus aus der Nähe verfolgt. In diesem Buch erzählt sie die ganze Geschichte - vom langen Aufstieg eines Mannes, der als genialer Manipulator und politischer Hochstapler das höchste Amt der USA ergriff und nun trotz Anklage erfolgreich an seinem Comeback arbeitet. Was genau treibt ihn an? Wer sind die Menschen, die ihm den Weg zur Macht ebneten? Und was kann ihn noch stoppen, abermals Präsident zu werden? Ein brillant recherchierter und hochaktueller Report aus dem Innern der Machtmaschine Trump - und zugleich das Porträt eines Landes, das er für immer verändert hat.

Maggie Haberman, geboren 1973, gehört zu den investigativen Top-Journalisten in den USA. Sie schrieb seit 1996 als Reporterin für die »New York Post« und die »New York Daily News« sowie das Magazin »Politico«. Seit 2014 ist sie politische Analystin für CNN, 2015 wurde sie Korrespondentin der »New York Times« für das Weiße Haus. Ihr umfangreiches Wissen über Donald Trumps Werdegang, seine Methoden und seine Organisation brachte ihr zugleich den Ruf als eine seiner entschiedensten Kritikerinnen und das Vertrauen des ehemaligen Präsidenten ein, der sie »meine Psychiaterin« nennt. Für ihre Berichterstattung über Russlands Manipulation der US-Wahl 2016 erhielten sie und ihr Team 2018 den Pulitzer-Preis.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Die Macht des negativen Denkens

Am Morgen des 21. November 1964[1] begleitete der 18-jährige Donald Trump seinen politisch gut vernetzten Vater zur feierlichen Eröffnung der Verrazzano-Narrows Bridge, die den Brooklyner Ortsteil Bay Ridge mit Staten Island verbindet. Vor der um 11 Uhr beginnenden Zeremonie schlängelten sich 52 Limousinen, die das ganze übliche Spektrum von Politikern und sonstigen einflussreichen Figuren transportierten,[2] durch die Straßen von Bay Ridge, um zum Brooklyner Ende der Brücke zu gelangen.

Ganz vorn in der Reihe der Würdenträger, die sich hinter dem durchzuschneidenden Band drängten, stand der Vorsitzende der verantwortlichen Triborough Bridge and Tunnel Authority, Robert Moses. Seine Art, mit eiserner Faust Machtpositionen zu sichern und Baupläne durchzusetzen, trug ihm die Bewunderung von Trump Junior und Senior gleichermaßen ein. Gerade dieses Projekt aber hatte sich selbst für Moses als eine wahre Herkulesaufgabe erwiesen; erst nach Jahrzehnten voller gescheiterter Versuche, die beiden Bezirke miteinander zu verbinden, konnte es verwirklicht werden. Fünf Männern wurde schließlich ein Satz goldener Scheren gereicht, darunter der New Yorker Bürgermeister, der Gouverneur des Bundesstaates, und Moses, der designierte Zeremonienmeister.

Auf ein Zeichen hin durchschnitten sie das Band, und dann fuhr der ganze Tross über die Brücke nach Staten Island hinüber,[3] wo das offizielle Programm abgehalten werden sollte. Dort angekommen, zog sich der Ingenieur Othmar Ammann, der das immer wieder aufgeschobene Hängebrückenprojekt entworfen hatte, auf die Zuschauertribüne zurück.[4]

Donald Trump sollte die 80-minütige Feier später als »trauriges Erlebnis«[5] bezeichnen, das ihm eine Lehre fürs Leben gewesen sei. In seiner Schilderung regnete es an jenem Tag in Strömen,[6] und Ammann habe ganz allein dagestanden, während andere über seine Schöpfung redeten und ihm praktisch keine Beachtung schenkten. »Stundenlang prasselte der Regen herunter, während all diese Blödmänner vorgestellt und gefeiert wurden«, erinnerte sich Trump 1980 im Gespräch mit dem New York Times-Reporter Howard Blum. »Ich dachte nur, jetzt kriegen all die Politiker, die gegen das Brückenprojekt waren, hier ihren Beifall. Aber da hinten in der Ecke, da mitten im Regen steht dieser Mann, dieser 85-jährige Ingenieur, der aus Schweden kam und diese Brücke entworfen hat, der sein ganzes Herzblut dafür gegeben hat, und dann erwähnt kein Mensch auch nur seinen Namen. Da, in diesem Moment, ist mir klargeworden, dass du immer der Dumme bist, wenn du alles mit dir machen lässt«, sagte Trump zu Bloom. »Damals ist mir etwas klargeworden, das ich nie wieder vergessen sollte: Ich werde mich von niemandem zum Trottel machen lassen.«

Mit seiner Wahrnehmung der Veranstaltung schien Trump allerdings ziemlich allein dazustehen. »Die Sonne schien, der Himmel war wolkenlos«, so lauteten am Folgetag in der Times die ersten Zeilen von Gay Taleses Bericht[7] über die Feier im Jahr 1964. Es gab keinen Regen. Ammann war Schweizer, kein Schwede, und er lebte zum Zeitpunkt der Brückeneröffnung seit Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten, nachdem er 1904 aus der Schweiz eingewandert war.[8] Und tatsächlich gehörte Ammann zu den ersten Personen, die Moses während der Feier aufrief, damit ihm der verdiente Beifall zuteil wurde. »Ich möchte jetzt einen dieser bedeutenden großen Männer unserer Zeit bitten - bescheiden, zurückhaltend, allzu oft übersehen bei solch prachtvollen Anlässen -, ich bitte ihn, sich zu erheben und sich würdigen zu lassen. Denn angesichts all der versammelten Prominenz wissen Sie womöglich gar nicht, wer er ist«, sprach Moses ins Mikrofon. »Meine Freunde, ich bitte euch,